Das Umfeld bewusst gestalten

Der Abschied aus dem gewohnten Umfeld bedeutet für Pflegebedürftige eine gravierende Zäsur. Diese lässt sich schon mit kleinen Maßnahmen schonender gestalten – für mehr Lebensqualität.


Es sind die kleinen Dinge des Lebens, die unser nächstes Umfeld zu unserem Zuhause machen und über die sinnliche Wahrnehmung ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln. Das kann ein Bild an der Wand sein, die Lieblingsdecke, Bücher, ganz profane Dinge wie ein Zahnputzbecher oder auch die gewohnte Aussicht. Welchen Einfluss dieser sensorische Wahrnehmungsraum hinsichtlich der aktuellen Befindlichkeit hat und wie er zur Wohnqualität beiträgt, ist ein Forschungsgegenstand der relativ jungen Wissenschaft der Wohnpsychologie. Gerade Pflegebedürftige, die ihr Heim zugunsten einer stationären Unterbringung eintauschen müssen, erleben durch gewohnte Alltagsgegenstände Halt und ein Gefühl von Zuhause. Angehörige und Einrichtungen können somit einiges dafür tun, dass aus dem Umzug eine entspannte Ankunft wird, und zugleich ein starkes Signal der Wertschätzung geben. 

So klappt es!

Der Umzug in ein Pflegeheim oder eine ähnliche Einrichtung bringt für alle Beteiligten unterschiedlichste Herausforderungen mit sich, nicht nur organisatorischer Natur. Indem sie die Eingewöhnung möglichst bewohnerorientiert gestalten, können Einrichtungen gezielt dazu beitragen, dass die Bewohner auch wirklich im neuen Zuhause ankommen.

Probewohnen
 
Können Interessenten die Unterbringung quasi am eigenen Leib testen? Besteht die Möglichkeit, sie vorab kennenzulernen, etwa solange sie noch in der Reha oder Klinik sind?

Ein Stück Zuhause schaffen

Klären Sie im Vorfeld gemeinsam, in welchem Umfang eigene Möbel, persönliche Gegenstände oder ein Haustier in Ihrer Einrichtung möglich sind.

Den Start gestalten  

Der Einzugstag ist ein zentrales Element einer jeden Eingewöhnung. Eine Bezugsperson sollte die Neuankommenden informieren, betreuen und ihnen Ängste nehmen.

Im Austausch bleiben

Führen Sie regelmäßig Gespräche, fragen Sie kontinuierlich nach. So identifizieren Sie kritische Punkte und vermitteln den Bewohnern, dass sie wahr- und ernst genommen werden.