Page 34 - Miele Magazin 2017
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PROFESSIONAL
Keine Chance
für Krankenhauskeime
Zwischen Frühstück und Mittages- sen herrscht Hochbetrieb in der Großküche des Stuttgarter Marien- hospitals. Schmutziges Geschirr wird im Minutentakt gespült, denn bald werden Königsberger Klopse auf den Stationen erwartet. Heiß sollen sie ankommen, mit knackigem Salat und gekühltem Nach- tisch. Dafür sorgen Speiseverteilwagen, die Warmes warm und Kaltes kalt halten – und ebenso sorgfältig gesäubert werden wie Teller und Tassen. Hierfür ist mo- dernste Technik im Einsatz, die in vie- len Kliniken auch zum Aufbereiten von Containerwagen mit OP-Instrumenten genutzt wird.
Die rollenden Speisekammern sind 1,60 Meter hoch und bestehen aus zwei unterschiedlich konstruierten Bereichen: Auf der einen Seite bleiben Salate und Nachspeisen zwei Stunden bei 10 ° C kühl, auf der anderen hält eine Umluftheizung mit einer Temperatur von 110°C das Es- sen ebenso lange warm. Dass sich Restbe- stände der Krankenhauskost in den Wagen wieder nden, lässt sich gar nicht vermei- den. „Werden diese beim Transport ge- stoßen, kann zum Beispiel passierte Kost oder Flüssiges in die Aufnahmerillen für die Tabletts hineinlaufen und festbacken“, sagt Küchenleiter Danny Williams.
Um nicht nur Speisereste wirksam zu beseitigen, sondern auch Keime, investierte das Marienhospital in eine Großkammer- waschanlage von Miele Professional. Sie reinigt und desinfiziert alles Größere, was in der Küche gebraucht wird und in der normalen, gewerblichen Spültechnik keinen Platz ndet: nicht nur die rund 40 Speiseverteilwagen, sondern auch Teller- spender, Arbeitstische und Tablettwagen. „Die Anlage ist den ganzen Tag über in Betrieb“, berichtet Hauswirtschaftsleiterin Ulrike Rupp und deutet auf das Display, das die Programmlaufzeit anzeigt. Ein nor- males Wagenwaschprogramm mit Tempe- raturen von 60°C bis 85°C dauert 6,37 Mi- nuten, thermische Desinfektion inklusive. „Das passt perfekt in unseren Arbeitsab- lauf, denn wir könnten keinen Spülgang gebrauchen, der eine Viertelstunde dauert.“
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1 Im Stuttgarter Marienhospital
– einem Komplex mit 17 Fach- kliniken – werden jährlich mehr als 100.000 Patien- ten stationär
und ambulant behandelt.
2 Eingeschaltet: Die Container- waschanlage von Miele Professio- nal beginnt mit dem Spülpro- gramm, das etwa sechseinhalb Minuten dauert.
3 Mittagszeit:
Ein eingespieltes Team aus 65 Mitarbeitern in Voll- und Teilzeit füllt Teller und Suppenschüs- seln, ehe alles auf die Stationen gebracht wird.
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In Sachen Hygiene mache niemand Kompromisse, erklärt Küchenleiter Williams: „Unsere Wagen fahren schließlich in jede Station, und auf diesem Weg können sie mit Krankenhauskeimen in Kontakt kommen. Deshalb ist die Reinigung per Schlauch oder Hochdruckreiniger keine Alterna- tive.“ Die Gefahr sogenannter Kreuzinfek- tionen müsse ausgeschlossen werden. Vor etwa 15 Jahren habe man es tatsächlich mit der manuellen Reinigung versucht, räumt er ein, doch schnell habe man sich für die
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