Page 45 - Miele Magazin 2017
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Wofür steht der neue Technikchef?
PORTRÄT
Stefan Breit will Gütersloh als Leitwerk für die Wäschep ege-Sparte weiter stärken.
Seit Ende November ist Dr. Stefan Breit, 50, Geschäftsführer Technik der Miele Gruppe. Zu- vor hatte Dr. Eduard Sailer fast zwei Jahrzehnte
lang für die Entwicklung und Produktion der Miele- Geräte verantwortlich gezeichnet – und dann Breit als seinen Nachfolger vorgeschlagen und eingearbeitet. Wofür steht der neue Mann nach seinen ersten 100 Tagen? Hier eine erste Bestandsaufnahme.
Die Wochen vor Eduard Sailers Abschied in den Ruhestand bezeichnete Stefan Breit gelegentlich als seine „Transformationsphase“. Gemeint war das Hinein nden des Werkleiters in die Rolle eines Ge- schäftsführers mit rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in mehr als 20 Werken und technischen Zentralabteilungen. „Großen Respekt“ habe er vor der Komplexität der Aufgabe – und ebenso vor der Managementleistung seines Vorgängers.
Dass Breit in neuer Funktion ebenso zügig wie souverän Fuß fassen würde, hatte allerdings niemand bezweifelt. Dank seiner Erfahrung als langjähriger Leiter der beiden größten Miele-Werke in Bielefeld und Gütersloh sei er mit der Entwicklung und Fer- tigung der drei umsatzstärksten Produktgruppen bestens vertraut, den Waschmaschinen, Geschirrspü- lern und Staubsaugern. Entsprechendes gelte für die Reinigungs- und Desinfektionsgeräte für den Bereich Miele Professional. So kündigte Vorgänger Sailer den neuen Mann vor der Gütersloher Belegschaft an. „Da- bei habe ich ihn stets als unternehmerisch denkenden Ingenieur erlebt, der die Miele-Werte mit Leidenschaft vertritt“, so Sailer weiter. Begonnen hatte der promo-
vierte Maschinenbau-Ingenieur von der RWTH Aachen seine Industriekarriere 1999 bei dem Elektronik- und Mechatronikspezialisten Kostal in Lüdenscheid.
Auf Breits inhaltlicher Agenda stehen die Potenziale der Digitalisierung weit oben, etwa mit Blick auf Pro- duktfeatures und Services rund um das Thema Smart Home: „Hier werden wir uns intern weiter verstärken, aber zugleich intensiver mit kreativen Gründern zu- sammenarbeiten.“ Und in den Werken gelte es, die intelligente Automatisierung und Vernetzung von Prozessen und Systemen weiter zu forcieren, für noch mehr Ergonomie, Kundenorientierung, Präzision und Tempo, Stichwort Industrie 4.0. „Auch solche Innova- tionen leisten ihre nicht zu unterschätzenden Beiträge zu nachhaltiger Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit“, so Breit weiter.
Die bislang größte öffentliche Wirkung erzielte der neue Technik-Chef allerdings mit der Nachricht, dass Miele in Polen ein zweites Waschmaschinenwerk errichten werde. Das Projekt eines weiteren internatio- nalen Standbeins für die Wäschep ege hatte er bereits als Werkleiter in Gütersloh mitangestoßen, und zwar im engen Schulterschluss mit seinem damaligen Vorgesetz- ten Eduard Sailer. „Bei den Waschmaschinen entwickeln sich unsere Stückzahlen so positiv, dass zusätzliche Kapa- zitäten unverzichtbar sind“, sagt der verheiratete Vater zweier Kinder, der das „Gestalten von Wachstum“ zu sei- nen Stärken zählt. Zugleich werde er alles daransetzen, auch das Gütersloher Waschmaschinenwerk weiter zu stärken – als großen Produktionsstandort und als Leitwerk der gesamten Wäschep ege-Sparte. (cp)
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